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Die Rolle von Progesteron in den Wechseljahren: Ihr Schlüssel zu mehr Wohlbefinden

Dass der Östrogenhaushalt in den Wechseljahren sinkt und zahlreiche Folgen mit sich bringt, ist den meisten bekannt. Doch wussten Sie, dass auch ein anderes Hormon an den vielen Veränderungen der Wechseljahre beteiligt ist? Wir sprechen hier von dem Hormon Progesteron.

Vielleicht haben Sie schon einmal gehört, dass Progesteron als das “Wohlfühl-Hormon” bezeichnet wird. Das liegt daran, dass es sich neben seiner zentralen Rolle im Menstruationszyklus auch auf das Nervensystem auswirkt und für mehr Ruhe und Ausgeglichenheit sorgt. Kein Wunder also, dass die Wechseljahre oft mit gesteigerter Nervosität und Stimmungsschwankungen einhergehen – denn immerhin sinkt hier auch der Progesteron-Spiegel drastisch.

Doch was genau ist eigentlich Progesteron? Welche Aufgaben erfüllt es im weiblichen Körper? Und wie können wir den Progesteron-Mangel in den Wechseljahren auf natürliche Weise ausgleichen, um unser Wohlbefinden zu steigern? Das alles – und noch viel mehr – erfahren Sie in diesem Beitrag.

Inhalte:

  • Was ist Progesteron? 
  • Die Aufgaben von Progesteron im weiblichen Körper
  • Wie verändert sich der Progesteronspiegel in den Wechseljahren? Und welche Folgen hat das?
  • Progesteronmangel erkennen – die typischen Symptome
  • Progesteronmangel in den Wechseljahren natürlich ausgleichen: Das können Sie tun
  • Fazit

 

Was ist Progesteron?

Progesteron – auch „Gelbkörperhormon“ genannt – ist ein Sexualhormon, das natürlicherweise im weiblichen Körper vorkommt. Tatsächlich erfüllt es hier eine ganze Reihe verschiedener Aufgaben – sein Haupteinflussbereich liegt jedoch in seiner Auswirkung auf den weiblichen Menstruationszyklus. 

Um zu verstehen, welche genaue Funktion Progesteron im Zusammenhang mit dem weiblichen Zyklus erfüllt, müssen wir ein wenig tiefer in das Geschehen eintauchen. Denn während in der ersten Zyklushälfte das Östrogen dafür sorgt, dass die Gebärmutterschleimhaut aufgebaut wird, wird Progesteron vor allem in der zweiten Zyklushälfte vom sogenannten Gelbkörper ausgeschüttet. Dieser Gelbkörper bildet sich aus dem Eibläschen im Eierstock, nachdem der Eisprung erfolgt ist.

Wurde die Eizelle während des Eisprungs befruchtet, bereitet das Progesteron die Gebärmutterschleimhaut nun auf eine mögliche Schwangerschaft vor. Das tut es, indem es dafür sorgt, dass diese dicker und besser durchblutet wird. Kam es jedoch zu keiner Befruchtung, so löst es den Abbau der Schleimhaut aus.

 

Die Aufgaben von Progesteron im weiblichen Körper

Doch abgesehen von seinem Mitwirken im Menstruationszyklus wirkt sich Progesteron auf viele weitere Bereiche des weiblichen Körpers aus. Dazu zählen unter anderem:

  • eine gesunde Schwangerschaft: Indem Progesteron für eine gesunde und gut erhaltene Gebärmutterschleimhaut sorgt, unterstützt es auch den Verlauf der Schwangerschaft. Denn nur auf einer gesunden Schleimhaut kann sich die Eizelle einnisten und der Embryo erfolgreich entwickeln.
  • das Nervensystem: Progesteron hat eine beruhigende Wirkung auf das Nervensystem, weshalb es auch oft als “Wohlfühl-Hormon” bezeichnet wird. So fördert es einen besseren Schlaf, reduziert Ängste und trägt zur Stabilisierung der Stimmung bei.
  • das Immunsystem: Auch das Immunsystem wird durch das Progesteron beeinflusst. Denn Progesteron besitzt entzündungshemmende und immunmodulierende Eigenschaften, die die natürliche Immunfunktion unterstütze
  • die Knochengesundheit: Progesteron unterstützt den Aufbau der Knochen sowie deren Dichte. Somit kann es dabei helfen, Osteoporose auf natürliche Weise vorzubeugen.
  • den Stoffwechsel und die Körpertemperatur: Progesteron sorgt dafür, dass unsere Körpertemperatur in der zweiten Zyklushälfte ansteigt – aus diesem Grund nutzen viele Frauen das morgendliche Temperaturmessen zur natürlichen Verhütung oder zur Bestimmung der fruchtbaren Tage bei einem Kinderwunsch. Dieser Temperaturanstieg regt auch den Stoffwechsel an, sodass unser Körper bei gleicher Belastung mehr Kalorien verbrennt.

 

Wie verändert sich der Progesteronspiegel in den Wechseljahren? Und welche Folgen hat das?

Wenn in den Wechseljahren der Östrogenspiegel sinkt, so tut es ihm der Progesteronspiegel gleich. Denn wenn die Periode – und somit auch der Eisprung – ausbleibt, gibt es keinen Gelbkörper mehr, der Progesteron produzieren kann. Und obwohl auch der Östrogenspiegel in den Wechseljahren stark abnimmt, kommt es hier zu einem sogenannten “Östrogenüberschuss”. Das bedeutet, es ist mehr Östrogen im Körper vorhanden als Progesteron, was zu einem Ungleichgewicht der beiden Hormone führt. Das führt mitunter zu Beschwerden wie:

  • Hitzewallungen und Nachtschweiß: Diese typischen Wechseljahresbeschwerden können durch den Rückgang des Progesterons verstärkt werden.
  • Schlafstörungen, Angst und Nervosität: Da die beruhigende Wirkung von Progesteron auf das Nervensystem fehlt, können durch seinen Mangel Schlafprobleme oder eine verringerte Schlafqualität, aber auch Angst und Nervosität auftreten. 
  • Stimmungsschwankungen: Ein verminderter Progesteronspiegel führt oft zu einer instabilen Stimmungslage, Reizbarkeit oder sogar depressiven Verstimmungen. 
  • Erhöhtes Osteoporoserisiko: Da Progesteron die Knochendichte stärkt und einen Abbau der Knochen verhindert, kann sein Abfall das Risiko für Osteoporose erhöhen.
  • Gewichtszunahme: Progesteron hat eine anregende Wirkung auf den Stoffwechsel. Durch die hormonellen Veränderungen verändert sich auch das und viele Frauen nehmen in dieser Zeit zu.

 

Progesteronmangel erkennen – die typischen Symptome

Neben den typischen Auswirkungen eines Progesteronmangels in den Wechseljahren gibt es noch weitere Anzeichen, die – auch vor den Wechseljahren – auf einen Progesteronmangel hinweisen können. Dazu zählen:

  • Unregelmäßige Menstruationszyklen
  • Hautprobleme und Haarverlust
  • Verminderte Libido
  • Konzentrationsprobleme
  • Erschöpfung
  • Blähungen und Verdauungsprobleme

Bitte beachten Sie: Viele dieser Anzeichen können auch andere Ursachen haben als einen Progesteronmangel. Wenden Sie sich an den Arzt Ihres Vertrauens, um herauszufinden, welche Ursache für Ihre Beschwerden zugrunde liegt.

 

Progesteronmangel in den Wechseljahren natürlich ausgleichen: Das können Sie tun

Zum Glück gibt es jedoch einige Maßnahmen, die Sie ergreifen können, um den Progesteronspiegel in den Wechseljahren zu stabilisieren. Dazu gehören:

  • Hilfe aus der Pflanzenwelt: Viele Pflanzen werden mit hormonregulierenden Eigenschaften in Verbindung gebracht, die den sinkenden Progesteronspiegel in den Wechseljahren ausgleichen können. So beispielsweise Melisse, Schafgarbe, Frauenmantel und Storchenschnabel, die Sie in Form eines Teeaufgusses genießen können. Darüber hinaus kann auch Mönchspfeffer (als hochwertiges Nahrungsergänzungsmittel) bei einem Progesteronmangel natürliche Abhilfe verschaffen.
  • Nahrungsmittel mit Phytoöstrogenen: Einige Lebensmittel – wie beispielsweise Sojaprodukte, Leinsamen und Hülsenfrüchte – enthalten östrogenartige Verbindungen, die das hormonelle Gleichgewicht während der Wechseljahre unterstützen können.
  • Entspannungstechniken: Chronischer Stress ist der Feind des Progesterons, da die Stresshormone das hormonelle Gleichgewicht durcheinander bringen. Versuchen Sie also, Praktiken wie Yoga, Meditation, Progressive Muskelentspannung oder Atemübungen in Ihren Alltag zu integrieren, um Stress abzubauen.
  • Ausgewogene Ernährung & gesundes Körpergewicht: Was wir täglich zu uns nehmen, beeinflusst unsere Hormone auf direktem Weg. Eine ausgewogene und nährstoffreiche Ernährung ist daher entscheidend, denn Vitamine, Mineralien und Co. braucht unser Körper für jegliche hormonelle Prozesse. Darüber hinaus steht eine gesunde Ernährung in direktem Zusammenhang mit einem gesunden Körpergewicht, welches wiederum die Hormonbalance unterstützen kann.

 

Fazit

Die Wechseljahre sind eine Zeit zahlreicher Veränderungen — und Progesteron spielt dabei eine zentrale Rolle. Denn wenn das “Wohlfühl-Hormon” sinkt, gerät damit der ganze Hormonhaushalt durcheinander, was sich wiederum auf das gesamte Körpergeschehen auswirkt.

Doch auch, wenn der sinkende Progesteronspiegel mit vielen Herausforderungen verbunden ist – es gibt zahlreiche Wege, die Sie nutzen können, um in Ihre natürliche Balance zurückzufinden. Sehen Sie diese Zeit als Anstoß, um Ihre eigenen Bedürfnisse in den Mittelpunkt zu stellen. Seien Sie achtsam und nehmen Sie sich die Zeit, die Sie gerade brauchen. Denn die Wechseljahre sind nicht nur das Ende eines Kapitels, sondern gleichzeitig auch der Anfang einer neuen, kraftvollen Lebensphase. Und vergessen Sie nicht: Sie haben Ihr Wohlbefinden selbst in der Hand. 

Leilah Foerster
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