Wechselweiber Logo

Wassereinlagerungen in den Wechseljahren: Das können Sie tun!

“Hilfe, ich sehe so aufgedunsen aus!” Vielleicht kommt Ihnen das bekannt vor – der große Schockmoment während des  alltäglichen Blickes in den Spiegel. Ihre Haut spannt, Sie fühlen sich schwer und angeschwollen und haben das Gefühl, sich nicht mehr frei bewegen zu können. Die morgendliche Anzieh-Routine wird begleitet von einem Ansturm an Selbstzweifeln, da Sie die Knöpfe Ihrer Lieblingsjeans nicht mehr schließen können und Ihr T-Shirt ganz unangenehm an den Armen spannt. “Was habe ich nur falsch gemacht? Wie konnte das passieren?”

Bevor Sie nun die Hoffnung verlieren und das Gefühl haben, Ihr Körper sei außer Kontrolle geraten, atmen Sie einmal tief durch. Der Grund für Ihren aktuellen Zustand kann eventuell eine ganz einfache Erklärung haben: hormonell bedingte Wassereinlagerungen. Sie haben also nicht zugenommen, denn es handelt sich bei Wassereinlagerungen nicht um zusätzlich angelegtes Fett. Vielmehr sind sie neben PMS-Symptomen, Hitzewallungen und Schlafstörungen eine sehr häufige, aber meist völlig harmlose Begleiterscheinung der Wechseljahre. Das Gute daran: In der Regel treten sie nur phasenweise auf und lassen sich mit den richtigen Maßnahmen meistens schnell wieder in den Griff bekommen.

Lesen Sie in diesem Beitrag, was Wassereinlagerungen sind und wieso sie gerade jetzt in der Menopause verstärkt auftreten. Außerdem verraten wir Ihnen, was Sie aktiv dagegen tun können, um Ihren Kreislauf in Schwung zu bringen und sich von diesen unangenehmen Strapazen zu befreien – damit Sie sich auch in dieser Lebensphase wohl in Ihrem Körper fühlen.

Was sind Wassereinlagerungen?

Wassereinlagerungen, auch bekannt als Ödeme, sind Schwellungen aufgrund von Flüssigkeitseinlagerungen im Gewebe. Sie entstehen, wenn Wasser aus dem Blut- oder Lymphsystem austritt und sich im umliegenden Gewebe ansammelt. Man erkennt sie typischerweise daran, dass sie für einige Sekunden eine Delle hinterlassen, sobald man mit dem Finger auf das geschwollene Gewebe drückt. Sie haben eine besondere Vorliebe für den Bauchraum und die Beine. Diese werden dann dick und schwer, auch die Knöchel und Füße können mitbetroffen sein.

Die Ursachen für Wassereinlagerungen können vielfältig sein. Mitunter können sie als Symptom verschiedener Erkrankungen auftreten. In diesem Beitrag konzentrieren wir uns jedoch auf hormonelle Wassereinlagerungen als Begleiterscheinung in den Wechseljahren. Sollten Sie sich unsicher sein, woher Ihre Wassereinlagerungen kommen, so konsultieren Sie den Arzt Ihres Vertrauens.

Wieso treten Wassereinlagerungen in den Wechseljahren auf?

Wassereinlagerungen in den Wechseljahren sind auf die hormonellen Veränderungen während dieser Lebensphase zurückzuführen. Denn hier wandelt sich die Konzentration der Hormone Östrogen und Progesteron im Blut. Es entsteht ein Östrogenüberschuss, während das Progesteron, auch bekannt als Schwangerschaftshormon, sich zurückbildet. Dieses Ungleichgewicht sorgt dafür, dass überschüssiges Wasser schlechter abtransportiert werden kann und sich im umliegenden Gewebe ansammelt. Somit kommt es zu einem angeschwollenen Bauchraum, Beinen, Knöcheln, Füßen und manchmal sogar Händen. 

Vielleicht kennen Sie dieses Spiel bereits aus ihrer fruchtbaren Phase. Denn auch in der zweiten Zyklushälfte steigt der Östrogenspiegel im Blut. Kurz vor der Periode schwellen Brüste und Bauch an – manche Frauen fürchten sich in dieser Zeit vor der Waage, denn diese scheint über Nacht einige Kilos mehr anzuzeigen. Dieses Gewicht verlieren jedoch schnell wieder, sobald der Östrogenspiegel während der Periode abfällt.

Tipps gegen Wassereinlagerungen in den Wechseljahren

Nun fragen Sie sich sicher, was Sie gegen diese unangenehme Begleiterscheinung in den Wechseljahren tun können. Im Folgenden haben wir einige Tipps für Sie, um Ihren Kreislauf ein wenig anzukurbeln und ihn beim Abtransport des überschüssigen Wassers zu unterstützen.

Bewegung

Bringen Sie Ihre Gefäße in Schwung! Insbesondere langes Stehen oder Sitzen kann dazu führen, dass Wassereinlagerungen verstärkt werden. Sollten Sie also bei Ihrem Beruf beispielsweise viel  stehen müssen, können Sie sich hin und wieder auf die Zehenspitzen stellen und ein wenig “wippen”. Erfordert Ihr Job viel Sitzarbeit, hilft es, regelmäßig aufzustehen und ein wenig zu laufen oder sich zu strecken. 

Außerdem sollte moderate Bewegung von etwa 30-60 Minuten täglich auf Ihrer To-Do-Liste stehen. Gehen Sie wandern, integrieren Sie Yoga in Ihre Morgenroutine, suchen Sie eine Pilates-Gruppe auf oder genehmigen Sie sich einen ausgiebigen Spaziergang vor dem Abendessen. Ihre Gefäße werden es Ihnen danken!

Ausreichend trinken

Auch wenn es paradox klingt- Wasser trinken hilft Ihrem Körper dabei, das angelagerte Wasser auszuscheiden. Denn durch eine ausreichende Flüssigkeitsaufnahme wird die Niere angeregt, die für die Ausschwemmung des überflüssigen Wassers zuständig ist. Versuchen Sie, mindestens 2 Liter Wasser oder milden Tee täglich zu trinken. 

Kleiner Tipp: Trinken Sie gleich am Morgen nach dem Zähneputzen 2 große Gläser Wasser – damit helfen Sie Ihrem Körper zusätzlich, die über Nacht angesammelten Giftstoffe auszuscheiden.

Ernährung

Achten Sie auf eine ausgewogene Ernährung mit überwiegend frischen, bunten Mahlzeiten und viel Obst und Gemüse. Insbesondere die Nährstoffe Kalium, Magnesium und B-Vitamine sind wichtig, denn sie können Ihrem Körper dabei helfen, das vorhandene Wasser abzutransportieren. Geeignete Lebensmittel sind zum Beispiel Gurken, Bananen, Blattgemüse, Wassermelone und Karotten. 

Bevorzugen Sie zudem eine salzarme Ernährung, denn das enthaltene Natrium kann dazu führen, überschüssiges Wasser im Körper zu behalten. Vor allem Fast-Food und Fertiggerichte sollten Sie besser meiden, denn diese enthalten neben einer hohen Menge an Salz oft auch viele ungesunde Fette und Zucker.

Entwässernde Tees

Einige Kräuter können dem Körper dabei helfen, Wassereinlagerungen zu reduzieren, da sie entwässernde Eigenschaften haben. Vor allem Löwenzahn, Birkenblätter, Ackerschachtelhalm und Brennnessel können harntreibend wirken und somit die Ausschwemmung von Wassereinlagerungen unterstützen.

Durchblutung anregen

Um Ihren Kreislauf zusätzlich anzuregen, sind durchblutungsfördernde Maßnahmen besonders hilfreich. Eine bewährte Methode ist das Wechselduschen nach Kneipp. Dabei duschen Sie etwa eine Minute lang lauwarm, danach für etwa 10 Sekunden kalt. Das Ganze wiederholen Sie 3 mal und schließen es mit einem kalten Schauer ab. Wenn Sie besonders kälteempfindlich sind,  können Sie auch nur Ihre Beine abduschen.

Fazit

Auch wenn Wassereinlagerungen in den Wechseljahren unangenehm sein können, erinnern sie sich daran: Meistens sind sie nicht von langer Dauer und mit den hier beschriebenen Tipps können Sie Ihren Kreislauf zusätzlich in Schwung bringen, um die Wassereinlagerungen in den Griff zu bekommen.

Vielleicht kämpfen Sie in manchen Momenten mit Selbstzweifeln, fühlen sich dick und aufgedunsen und der Blick in den Spiegel fällt Ihnen bereits schwer. Doch vergessen Sie nicht, trotz all den Strapazen und Herausforderungen, die die Wechseljahre mit sich bringen, diese Zeit in vollen Zügen zu genießen. Denn jede Veränderung ist gleichzeitig der Anfang von etwas ganz Neuem, Aufregenden. Er bietet Ihnen die Chance, das Leben und Ihren Körper auf eine völlig neue Weise zu entdecken. Lassen Sie sich nicht entmutigen und feiern Sie auch diesen Abschnitt Ihres Lebens mit Freude und Hochachtung vor sich selbst und dem Leben, das Sie bereits gemeistert haben. Denn Sie sind weit mehr als die Summe Ihrer körperlichen Veränderungen. Sie sind eine Frau, die es verdient hat, glücklich und stolz zu sein. Ein Hoch auf Sie!

Leilah Foerster
Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert