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Infekte in den Wechseljahren – Teil 2

Diese Tipps und natürlichen Hilfen unterstützen Ihr Immunsystem in den Wechseljahren:

Das Immunsystem während der Wechseljahre unterstützen

In erster Linie gilt es, das durch die Hormonumstellung angeschlagene Immunsystem zu unterstützen und es so zu stärken, dass es seiner wichtigen Aufgabe in vollem Umfang gerecht werden kann. Aber wie? Sowohl in Bezug auf die Ernährung, als auch im Hinblick auf unsere Verhaltensweisen können wir unser Immunsystem bei seiner Arbeit unterstützen und den vorgenannten Folgen der Wechseljahre entgegenwirken. Und das ist gar nicht mal schwer.

Natürliche Helfer zur Stärkung der Abwehrkräfte

Immer wieder überrascht uns die Natur mit ihrem vielseitigen Angebot an Helfern, die für viele unterschiedliche Leiden Linderung bringen. So bietet sie Heilpflanzen zur Stärkung des Immunsystems und liefert zudem Nahrungsmittel, die aufgrund ihrer Inhaltsstoffe zur Unterstützung der körpereigenen Abwehrkräfte und einer gesunden Darmflora beitragen.

Gewürze und Kräuter

Es existieren bestimmte Kräuter und Gewürze, die nicht nur das Immunsystem stärken, sondern auch entzündungshemmend wirken. Bekannte Beispiele hierfür sind Kurkuma, Ingwer, Zimt und Knoblauch. Kurkuma beispielsweise enthält Kurkuminoide, die gleich vier positive Eigenschaften besitzen. Sie sind antientzündlich, antiviral, antibakteriell und antifugal. Wer seinem Körper also volle Unterstützung bieten möchte, würzt seine Gerichte mit Knoblauch, verfeinert seine Speisen mit Zimt oder bereitet sich einen Tee aus frischem Kurkuma und Ingwer zu.

Probiotika und Ballaststoffe

Die Bedeutung vom Darm für das Immunsystem wird oft unterschätzt bzw. ist gar nicht bekannt. Tatsächlich aber befinden sich rund 80 Prozent aller aktiven Immunzellen dort, womit dem Darm eine zentrale Rolle in der Immunabwehr zukommt. Die Darmflora und -balance zu unterstützen ist also wichtiger Beitrag für eine gute körpereigene Abwehr. Probiotische und ballaststoffreiche Lebensmittel sollten darum regelmäßig auf dem Speiseplan stehen. Probiotisch sind beispielsweise Joghurt, Kefir, Sauerkraut, Saure Gurken, Apfelessig, Käse (je älter, je mehr probiotische Bakterien), Kimchi etc. Weil auch Ballaststoffe wichtiger Lieferant für eine funktionierende Darmflora sind und gleichzeitig die Darmaktivität anregen, leistet der Verzehr von Vollkornprodukten (Vollkornbrot, Vollkornnudeln, Haferflocken, Quinoa, brauner Reis, Weizenkleie), ballaststoffreichen Hülsenfrüchten (Bohnen, Linsen und Erbsen), Obst (Äpfel, Beeren, Orangen, Birnen), Gemüse (Brokkoli, Rosenkohl, Karotten, Spinat, Grünkohl), Nüssen und Samen (Mandeln, Chiasamen, Leinsamen, Sonnenblumenkerne) ebenfalls einen wichtigen Beitrag für ein starkes Immunsystem.

Zink & Vitamin D

Vitamin D kann unser Körper zwar selbst bilden, allerdings benötigt er dafür ausreichend UV-Strahlung. In Herbst und Winter beispielsweise halten wir uns allerdings seltener draußen auf bzw. scheint die Sonne nicht so häufig wie in den Sommermonaten. Da Vitamin D aber für viele Funktionen des Immunsystems nötig ist, sollten wir auf einen guten Vitaminspiegel achten. Auch, wenn man sich so häufig wie möglich im Freien aufhält, reicht das Sonnenlicht allein oft in der dunklen Jahreszeit nicht aus, um den nötigen Bedarf zu decken und es gilt, Vitamin D auf andere Weise zuzuführen. Zur Vitamin D-Versorgung tragen einige fettreiche Lebensmittel bei, wie zum Beispiel Hering, Makrele, Lachs, Thunfisch, Rotbarsch, Leber, Eigelb, Butter, Sahne und angereicherte Margarine sowie auch Champignons, Steinpilze und Pfifferlinge. Zink hat gleich mehrere gute Eigenschaften: es stärkt das Immunsystem, ist ein Antioxidans (Moleküle, die den Körper vor freien Radikalen schützen) für den Zellschutz, unterstützt die Fruchtbarkeit und ist gut für Haare, Haut, Nägel und Knochen. Am meisten Zink steckt in Austern, Leber, Fleisch, Käsesorten wie Emmentaler und Edamer, Haferflocken, Sojabohnen, verschiedenen Samen und Kernen sowie Kakaopulver.

Gesunde Fette

Fette, so meinen viele, tun unserem Körper nicht wirklich gut. Es gibt aber gesunde Fette, die das Immunsystem unterstützen. Gerade die Omega-3-Fette wirken regulierend auf unser Immunsystem und helfen, Entzündungsreaktionen zu lindern. Gleichzeitig regen sie die Abwehrkräfte an und sind besonders wichtig, um eine Aufnahme der fettlöslichen Vitamine A, E und D, deren Vorhandensein für die Gesundheit des Immunsystems mit entscheidend ist, zu gewährleisten. Auf eine ausreichende Zufuhr von Omega-3-Fetten durch z.B. fetten Seefisch oder Leinsamen sollte daher geachtet werden.

Obst & Gemüse

Gemüse und Obst liefern reichlich Vitamine sowie Mineralstoffe (z.B. Vitamin C, Zink etc.) die für das Immunsystem nicht nur in den Wechseljahren ausgesprochen wichtig sind. Leuchtende Farben signalisieren das Vorhandensein wichtiger Antioxidantien wie beispielsweise Carotonide, Polyphenole, Flavonoide und Anthocyanidine. Bitterstoffe, wie sie beispielsweise in Rucola enthalten sind, fördern zudem die Gesundheit sowie die Entgiftungsfunktion der Leber und unterstützen gleichzeitig eine stabile natürliche Produktion der Killerzellen. Der Verzehr von „ampelfarbigem“ Obst und Gemüse wie Spinat oder Trauben (grün), Tomaten, Beeren (rot), Karotten, Äpfel (gelb/orange) ist – nicht nur während der Wechseljahre – besonders empfehlenswert.

Die richtige Lebensweise unterstützt ein starkes Immunsystem in den Wechseljahren

Wenn es darum geht, uns gesund zu halten und insbesondere während der Wechseljahre eine erhöhte Infektanfälligkeit zu verhindern, spielt nicht nur unsere Ernährung eine entscheidende Rolle. Auch wie wir unseren Alltag gestalten und wie wir mit uns selbst sowie unseren eigenen Ressourcen umgehen, kann ein bedeutender Faktor für starke Abwehrkräfte während des Klimakteriums sein. Einige Anregungen können helfen, insgesamt gesünder durch die Wechseljahre zu kommen und das Immunsystem zu entlasten statt es zu belasten.

Schleimhäute feucht halten

Wie wichtig funktionierende Schleimhäute für unsere körpereigene Abwehr sind, wurde ja bereits beleuchtet. Um die Infektionsgefahr im Klimakterium möglichst gering zu halten, helfen gegen trockene Schleimhäute der Nase beispielsweise entsprechend befeuchtende Nasensprays. Es gibt aber auch ein einfaches Hausmittel gegen trockene Nasenschleimhäute: einfach ein Tropfen Rapsöl zwischen den Fingern verreiben und damit die Nasenschleimhäute einreiben, um sie geschmeidig zu halten. Das beugt gleichzeitig einer entzündeten Nase und Erkältungsinfekten vor. Für vaginale Trockenheit bieten Salben oder Zäpfchen natürliche Befeuchtung, die hormonfrei und auf natürlicher Basis die Scheidenflora in Balance halten.

Auf die Trinkmenge achten

Von innen heraus wirkungsvoll, damit Haut und Schleimhäute nicht zu trocken werden, ist es, ausreichend zu trinken. Da trockene Schleimhäute in den Wechseljahren ein weit verbreitetes Problem sind, ist es insbesondere in dieser Lebensphase ganz besonders wichtig, täglich 1,5 bis 2 Liter am Tag zu trinken. Am besten natürlich in Form von Wasser oder ungesüßten Tees. Frauen, die von Hitzewallungen oder Schweißausbrüchen im Klimakterium betroffen sind, sollten die Trinkmenge erhöhen, um den zusätzlich entstehenden Flüssigkeitsverlust auszugleichen. Bei sehr starkem Schwitzen sollten ggf. mineralstoffreiche oder isotonische Getränke gewählt werden, damit der Mineralstoffhaushalt stabil gehalten werden kann.

Hautpflege intensivieren

Auch die Haut in den Wechseljahren hat besondere Ansprüche. Durch den veränderten Hormonstatus im Klimakterium wird sie viel schneller trocken sowie spröde und damit anfälliger für Verletzungen, die das Eindringen von Erregern begünstigen. Gute Hautcremes und deren regelmäßige Nutzung können hier helfen, aber auch Hausmittel gegen trockene Haut zeigen häufig gute Wirkung. Hier bieten sich vor allem pflanzliche Öle, die Feuchtigkeit spenden, die Haut fetten und sie mit zahlreichen Vitaminen versorgen an. Aber auch Honig, Avocado und Aloe Vera zählen zu den bewährten Hausmitteln, wenn die Haut trocken zu werden droht.

Körperhygiene anpassen

Bei einer veränderten Hygiene geht es vorwiegend darum, uns noch besser vor Viren, Bakterien & Co. zu schützen. Milde Duschgels oder Waschlotionen, die die Haut bzw. den Intimbereich z.B. nicht zusätzlich austrocknen (und damit anfälliger für das Eindringen von Erregern machen) sowie regelmäßiges Händewaschen sorgen schon für deutlich verbesserten Schutz. Es empfiehlt sich zudem, täglich die Fingernägel zu reinigen, da sich hier – auch unsichtbar – viele Keime und Bakterien sammeln können, die sich durch jeden Handgriff (vom Essen bis zum Toilettengang) weiter verbreiten. Aber nicht nur uns selbst, sondern auch Gegenstände wie z.B. das Display unseres Smartphones, das wir nicht nur häufig mit den Händen berühren, sondern das auch mit unserem Gesicht in Berührung kommen kann, sollten regelmäßig desinfiziert werden. Unterwegs schützt ein Desinfektionsspray in der Handtasche vor Viren oder Bakterien.

Regelmäßig bewegen

Bewegung bringt nicht nur das Herz-Kreislauf-System in Schwung, sondern jedes Training stärkt auch unsere Abwehrkräfte. Wichtig hierfür ist natürlich die Dosierung. Bei Überlastung schaden wir uns eher. Daher sollte die Bewegung auf die eigene Fitness angepasst sein. Von regelmäßigen Spaziergängen bis zu intensiveren Sporteinheiten ist daher alles erlaubt. An der frischen Luft ausgeführt hat Bewegung einen besonders guten Effekt. Auch Gelenkprobleme sind kein Grund, auf Bewegung zu verzichten. Schwimmen, Aquagymnastik, Chi Gong oder Yoga sind Bewegungsformen, die gelenkschonend und schmerzfrei möglich sind. Ein weiterer Pluspunkt von Sport in den Wechseljahren ist die Tatsache, dass das Glückshormon Serotonin freigesetzt wird, das zusätzlich gegen eventuell auftretende Stimmungsschwankungen während des Klimakteriums helfen kann.

Viel Schlaf, wenig Stress

Leichter gesagt als getan, aber tatsächlich sind Schlaf und Stress ganz entscheidende Parameter, wenn es um die Funktionalität unseres Immunsystems geht. Und auch, wenn Schlafstörungen häufiges Symptom der Wechseljahre sind, so sollten sieben bis acht Stunden Schlaf pro Nach angestrebt werden. Nur dann können sich Körper und Geist richtig erholen. Um einen möglichst ruhigen und entspannten Schlaf zu erreichen, sollte man nicht zu spät ins Bett gehen, direkt vor dem Schlafengehen nach Möglichkeit auf Blaulicht (wie z.B. von Smartphones, TV-Geräten oder Bildschirmen) verzichten und stattdessen lieber ein gutes Buch zur Hand nehmen. Auch ein warmes Bad kann vor dem Zubettgehen wahre Wunder bewirken. Entscheidend für einen guten Schlaf kann sich auch das Etablieren nahezu fester Zeiten für das Schlafengehen und Aufstehen auswirken, die dem persönlichen Biorhythmus entgegenkommen.

Stress zu vermeiden ist in Fragen der Gesundheit immer ratsam, denn Stress sorgt für die Ausschüttung von Cortisol – und das schwächt das Immunsystem, weil es Abwehrmechanismen unterdrückt und sogar zu Herz-Kreislauf-Problemen führen kann. Gerade in der belastenden Zeit der Menopause ist es darum wichtig, auf nötige Entspannungsphasen zu achten. Alle Dinge, die beruhigen oder ausgleichen sollten darum zum Alltag gehören. Ob entspanntes Musikhören, in Ruhe ein gutes Buch lesen, meditieren, spazieren gehen oder ein Entspannungsbad nehmen – Genuss und Auszeiten entstressen und erhöhen nicht nur den Wohlfühlfaktor, sondern kräftigen gleichzeitig so auch unser Immunsystem.

Interessantes dazu, wie Hormone die Immunabwehr beeinflussen und welche Infekte in den Wechseljahren besonders häufig sind, finden Sie hier.

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