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Was pausiert in der Menopause eigentlich?

Da beschäftige ich mich doch zwangsläufig naturgegeben täglich und für diesen Blog sowieso regelmäßig mit dem Thema Menopause und muss jetzt einfach mal ein paar Gedanken zu diesem  besonderen Wort loswerden. Denn über diesen Begriff stolpere ich doch immer wieder. Was pausiert hier denn bitte?

Frau entspannt
Die schön entspannte Pause, die wir uns gern gönnen, hat mit der Menopause nicht wirklich viel zu tun…

Nachgeschlagen – und dafür habe ich tatsächlich ein echtes Brockhaus-Exemplar zur Hand genommen – heißt es lapidar: Aufhören der Menstruation. Wikipedia präzisiert und spricht vom Zeitpunkt der letzten spontan auftretenden Menstruation, die die Unfruchtbarkeit einer Frau besiegelt. Hört sich doch endgültig an, oder? Meno-PAUSE? Soll dieser Begriff etwa suggerieren, dass wir in naher (oder späterer) Zukunft in unser altes Frausein zurück finden werden?Wohl kaum. Dann handelt es sich eventuell um einen klassischen Euphemismus, zu dem Begriffs-Kreateure gern greifen, wenn es gilt Unangenehmes sprachlich ein wenig hübscher zu machen. Gern lassen wir uns doch von Begriffen wie vollschlank, Rubensfigur, Minuswachstum oder Frau in den besten Jahren beseelen. Die in den Wechseljahren wieder auftretenden Pickel heißen jetzt entwicklungsbedingte Hautunreinheiten. Na Halleluja!

Klar – Fruchtbarkeitsende klingt schockierend. Aber Pause trifft es überhaupt nicht. Schallend gelacht habe ich übrigens, als ich bei einem Definitionseintrag auf den Zusatz stieß: Menopause ist keine Krankheit. Da haben wir Frauen ja noch einmal Glück gehabt, und impfen lassen kann man sich gegen die Menopause doch auch nicht. Oder habe ich da etwas verpasst?

Aber zurück zu der Wortschöpfung „Menopause“. Mein Bekannter Richard merkte nach unserer letzten gemeinsamen Chorprobe zu diesem Thema an, es könne sich möglicherweise ein Schreibfehler eingeschlichen haben und ‚menno‘ stünde umgangssprachlich für „was für ein Scheiß“, das explosionsartige ‚p‘ würde nur den Klagelaut ‚au‘ richtig zur Geltung bringen und das Finale hieße eigentlich ‚see‘ , nämlich der See des tiefgehenden Verständnisses für einen langwierigen und mühsamen Alterungsprozess. Also „Mennopausee. Darauf muss man erst mal kommen.

Dass ich mich nun so über dieses Wort ereifere und es etwas kleinkariert von allen Seiten betrachte, ist wahrscheinlich auch ein typisches Indiz für die Wechseljahre. Vielleicht sollte ich es einfach darauf beruhen lassen, dass die Wortform ‚pausis‘ aus dem Griechischen mit „beenden“ übersetzt werden könnte. Also doch etwas Endgültiges. Die Übersetzung in den deutschen Sprachgebrauch ist eben nicht so richtig gelungen. Was soll’s.

So kann jede von uns mit dem Begriff verbinden, was immer sie mag. Mir tut es an manchen Tagen ganz gut, an die irrsinnige Idee einer vorübergehenden Pause zu glauben. Wie ist das bei euch? Gern mal verdrängen  und beschönigen? Oder hab Ihr  es satt habt, alles irgendwie schön zu reden…?

Um vielleicht mit den Realitäten der Wechseljahre für diesen Moment zu enden, werde ich mich jetzt meiner Gymnastikmatte zuwenden und in Bezug auf meine Hüften nicht von der Schokoladenseite meines Körpers sprechen. Puh – morgen Abend muss das Kleid irgendwie passen. Da fällt mir noch ein: „Trainierte Hüftrolle“ – das wäre doch auch noch so ein Begriff, der…

Es grüßt herzlich
Eure Lisa

2 Kommentare zu: »Was pausiert in der Menopause eigentlich?«
  1. Liebe Lisa, vielen Dank für Ihre Ausführungen. Ich hatte gerade die gleiche Frage , meiner Frau gestellt und ich hab versprochen das zu googlen.
    Bis auf Ihre die griechische Definition, die sehr plausibel klingt, bin ich im Netz auch nicht weiter gekommen.
    Wenn Sie eine sichere oder bessere Definition haben, bin ich gerne Abnehmer um bei meiner Frau zu brillieren 😅
    Vielen Dank
    Stefan Hermsdorf

  2. Ich bin froh, dass nicht nur ich solche Gedanken zu diesem Wort *Menopause* habe.
    Schon seit Jahren regt sich bei mir im Inneren der Widerstand, etwas doch Endgültiges, zu Ende gehendes als Pause zu deklarieren. Natürlich kann ich nachvollziehen, dass es bestimmt viele Frauen gibt, die damit nicht so locker damit umgehen können, dass die eigene Fruchtbarkeit endlich ist.
    Ich bin 61 und ich war schon mit Anfang 40 voll im Klimakterium. Damals bemerkte ich dass sich was verändert, aber meine Gynäkologin war der Meinung ich sei zu jung dafür. Bis zu dem Tag, als das Testergebnis eines Fruchtbarkeitstests den wir gemacht hatten, hereinflatterte. Insofern konnte ich mich recht gut damit arrangieren, dass meine Fruchtbarkeit zu Ende war. Daher verstehe ich auch bis heute nicht, warum man den Frauen suggeriert, es sei eine „Pause“. Aber wie in den vorgenannten Ausführungen erwähnt – vielleicht nur eine gutgemeinte Umschreibung für etwas doch endliches.

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