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Hormonyoga gegen Wechseljahresbeschwerden

Immer wieder stellen sich Frauen in den Wechseljahren die Frage, welcher Sport gut geeignet sein könnte, um zu entspannen, fit zu werden oder zu bleiben und gleichzeitig etwas gegen die Wechseljahres-Beschwerden zu unternehmen.

Dass Yoga dazu beiträgt, sowohl körperliche als auch emotionale Beschwerden zu lindern, ist bekannt. Hormonyoga ist eine verhältnismäßig neue Yogaform, die speziell auf die Regulation von hormonellen Ungleichgewichten abzielt und so die aus der Dysbalance entstandenen Beschwerden lindert.

Bevor das Motto nun „Rauf auf die Matte“ lautet, stelle ich Ihnen die verschiedenen Yogaformen sowie das Besondere am Hormonyoga vor.

 

Welche Yoga-Stile gibt es?

Es gibt unzählige verschiedene Yoga-Stile, die ich hier kaum alle aufzählen kann. Ein paar unterschiedliche möchte ich Ihnen gern kurz näher vorstellen. Doch zunächst ein paar grundsätzliche Erläuterungen der Begriffe beim Yoga. Die unterschiedlichen Körperhaltungen und -positionen werden Asanas, die Atemübungen Pranayamas genannt. Chakren sind – nach alter indischer Lehre – die sieben (feinstofflichen) Energiezentren, welche vom Kopf bis zum Becken entlang der Wirbelsäule verlaufen. Neben unserem physischen Körper gibt es – gemäß Hinduismus – einen Energiekörper, durch den unsere Lebensenergie – Prana – strömt. Gibt es körperliche Beschwerden, so ist der Fluss von Lebensenergie blockiert oder unterbrochen.

  • Hatha-Yoga

Hatha-Yoga gilt als der älteste Yoga-Stil. Ziel ist es, den Atem und den Körper miteinander in ein Gleichgewicht zu bringen. Ha-tha steht übersetzt dafür, die Balance zwischen Sonne (Aktivität) und Mond (Achtsamkeit) herzustellen. Dazu werden verschiedene Asanas und Pranayamas genutzt. Die einzelnen Yogahaltungen werden länger gehalten.

  • Kundalini-Yoga

Kundalini-Yoga ist ein dynamischer Yoga-Stil, bei dem es darum geht, auf körperlicher und energetischer Ebene Blockaden zu lösen. Dabei soll die Energie (Kundalini) in das oberste Energiezentrum (Chakra) gebracht werden.

  • Yin-Yoga

Der relativ neue Stil des Yin-Yogas soll einen Gegenpol zu den dynamischeren „Yang“-Yogaformen darstellen. Hierbei werden die Übungen – unterstützt durch Hilfsmittel wie Bolster (eine Art Kissen/Rolle), Bändern und Klötzen – durchgeführt und über einen längeren Zeitraum (5 – 10 Minuten) gehalten. Yin-Yoga ist eine sehr ruhige und eher meditative Yoga-Form.

  • Ashtanga Yoga

Ashtanga Yoga ist ein dynamischer Yoga-Stil. Dabei werden die Asanas und Pranayamas in einer festen Reihe ausgeübt und fließend miteinander verbunden. Eine spezielle Atemtechnik, die Ujjayi-Atmung soll den Energiefluss im Körper intensivieren.

  • Bikram Yoga

Beim Bikram oder Hot Yoga werden die Asanas in einer festen Abfolge bei ungefähr 40 Grad Celcius ausgeführt.

 

Was genau ist Hormonyoga und was bewirkt es?

Das Hormonyoga ist eine dynamische Form des Yogas mit Elementen aus dem Hatha-Yoga ergänzt um energetische Aspekte aus dem Kundalini-Yoga sowie tibetischen Energetisierungstechniken. Ziel des Hormonyoga ist es, hormonelle Ungleichgewichte, wie sie z. B. in den Wechseljahren entstehen, auszugleichen.

Es wurde Anfang der 90er Jahre von der Brasilianerin Dinah Rodrigues „erfunden“. Sie hatte damals selbst stark unter Wechseljahresbeschwerden gelitten und wollte diese auf natürliche Weise lindern. Dinah Rodrigues praktizierte selbst Hatha-Yoga und hat dieses sozusagen mit Elementen aus dem Kundalini-Yoga weiterentwickelt. Die hormonelle Yogatherapie unterscheidet sich vom traditionellen Hatha-Yoga dadurch, dass sie den Energiekörper intensiver bearbeitet.

In den Wechseljahren sinken die Hormone Östrogen und Progesteron im Körper der Frau ab. Durch diesen Abfall leiden viele Frauen unter den sog. klassischen Wechseljahres-Symptomen wie Hitzewallungen, Schlafstörungen und Stimmungsschwankungen. Hormon-Yoga soll zu einer Reduzierung oder sogar zum Wegfall dieser durch den Hormonabfall entstandenen Beschwerden beitragen.

Die Körperübungen des Hormon-Yogas wirken dabei auf den ganzen Körper, insbesondere jedoch aktivierend und stimulierend auf die Eierstöcke, die Hypophyse und die Schilddrüse sowie die Nebennieren – alles Organe/Drüsen, die eine wichtige Rolle im weiblichen Hormonhaushalt spielen. Neben der Durchführung der Asanas und Atemtechniken verstärkt die Vorstellung des Energieflusses vor dem inneren Auge und die Lenkung dessen zu den Hormondrüsen die Wirkung der Übungen.

Eine Übungseinheit Hormon-Yoga umfasst i. d. R. drei Elemente:

  • Das Aufwärmen von Muskeln, Sehnen, Bändern und Gelenken
  • Die Übungsreihe aus Asanas, welche in einer festgelegten Abfolge dynamisch durchgeführt und mit den Atemtechniken kombiniert werden.
  • Die geführte Meditation am Ende zum Entspannen von Körper und Geist.

Für wen ist Hormonyoga geeignet und was kann frau darüber hinaus tun?

Wie bereits oben beschrieben, soll die regelmäßige Praxis der Übungen aus dem Hormonyoga dazu beitragen, Beschwerden, die aufgrund von hormonellen Ungleichgewichten entstehen, zu mindern oder sogar ganz verschwinden zu lassen. Dinah Rodrigues hat dabei speziell Frauen mit Wechseljahresbeschwerden – wie sie selbst – im Auge. Dabei kann das Hormonyoga auch präventiv ausgeübt werden.

Doch nicht nur Frauen mit Wechseljahresbeschwerden können von der Hormonyogapraxis profitieren. Auch bei folgenden Beschwerdebildern liegt eine meist ein hormonelles Ungleichgewicht vor und so können auch die betroffenen Frauen von den Yogaübungen profitieren:

  • Frauen mit Menstruations- und Zyklusunregelmäßigkeiten (zu stark, zu lang, zu schmerzhaft)
  • Frauen mit PMS (= prämenstruellem Syndrom)
  • Frauen mit unerfülltem Kinderwunsch

Außerdem trägt regelmäßiges Yoga zur Aktivierung des Stoffwechsels, des Immunsystems und des Kreislaufs bei. Doch nicht nur der Körper profitiert beim Yoga: Die Ausschüttung unserer Stresshormone wird reduziert, wodurch wir entspannter und ausgeglichener sind. Eine ideale Kombination: Beschwerden lindern, fit und entspannt sein!

Wem Yoga allein nicht ausreicht, um die Wechseljahresbeschwerden zu lindern, der findet in der Pflanzenwelt großartige Unterstützung gegen Hitzewallungen.

Denn speziell bei Hitzewallungen hat sich die Traubensilberkerze – fachlich Cimicifuga racemosa genannt – als rein pflanzliche Unterstützung bewährt. Dieses Wurzelstockextrakt bietet eine wirksame und schonende Therapiemöglichkeit – völlig hormonfrei. Bei der Auswahl des Pflanzenpräparates sollten Frauen darauf achten, dass es sich um ein Präparat aus isopropanolischem Spezialextrakt (kurz: ICR Spezialextrakt) handelt, denn dieses ist am besten durch Studien untersucht und ist damit das am besten untersuchte pflanzliche Präparat gegen Wechseljahresbeschwerden. Kommen zu den Hitzewallungen Stimmungsschwankungen und Nervosität hinzu, hat sich die Traubensilberkerze in Kombination mit  Johanniskraut als sehr hilfreich erwiesen.

Stefanie Möller-Peske
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