In dieser Jahreszeit ist alles doof. Es ist kalt. Dunkel und meistens nass. Aber der Winter hat auch klare Vorteile. Denn er ist die ideale Jahreszeit für Guilt-Detox. Der innere Schweinehund hat in dieser Zeit ordentlich zu kuschen – es gibt schließlich gute Gründe, warum die tägliche Laufrunde im Wald ausfallen muss. Und bei Kälte braucht der Körper, logisch! – ein paar Kalorien mehr.
Bei diesem stürmischen Wetter tut eine heiße Schokolade einfach gut. Sogar mit Sahne-Häubchen. Denn das Leben ist viel zu kurz, um ständig ein schlechtes Gewissen zu haben, verbissen die Kalorien zu zählen und sich zu grämen. Manchmal muss ein wenig Soulfood sein, denn Futter für die Seele ist gut für das Gemüt. Also her mit dem Karamell, der Schokolade oder dem sündhaft mächtigem Stück Torte.
Die Schuldgefühle sollten aber bitte nicht nur bei Gaumenfreuden tabu sein
Wie wäre es, mal eine ganze Weile lang keine Schuldgefühle zu haben? Zum Beispiel: Nicht mehr geschafft, einzukaufen? Nun, dann ist der Kühlschrank eben leer und die Familie ordert Pizza. Ohne schlechtes Gewissen. Die Mutter diese Woche gar nicht angerufen? Wie wäre es mit einem schönen langen Brief oder einem spontanen Besuch? Viel zu oft fühlen wir uns für das Wohl anderer verantwortlich, schaffen nicht alles, was wir uns im Job vorgenommen haben, haben eine wichtige Mail noch nicht abgeschickt und ganz bestimmt noch keine Weihnachtsgeschenke besorgt. Wer hohe Ansprüche an sich stellt und sich sehr viel vornimmt, ist immer wieder enttäuscht. Und genau hilft Guilt-Detox: Schluss mit den Schuldgefühlen.
Wer sich noch nicht traut, über eine längere Zeit dieses spezielle Detox-Programm durchzuführen, fängt am besten mit einem Wochenende an. Geht nicht, weil die Familie oder die Freunde die eigene Zeit schon verplant haben? Doch! Auf die eigenen Bedürfnisse zu hören und die auch durchzusetzen, ist der wichtigste allererste Schritt.
Guilt-Detox in fünf einfachen Schritten:
- Diesen Monat, dieses Wochenende gehört dir deine Zeit. Der Partner und die Familie dürfen natürlich auch gern lustvoll mitmachen – aber du bestimmst den Kurs.
- Sei gut zu dir selbst. Was magst du gern? Spaziergänge am Wasser oder im Wald und danach unter eine Decke einkuscheln? Oder einfach nur gemütlich lesen? Mach das. Ohne schlechtes Gewissen. Dann ist die Wohnung eben unordentlich oder die Mail nicht geschrieben.
- Verwöhne deinen Gaumen. Nimm dir Zeit, köstliche Dinge einzukaufen, die du gern magst. Und klar, das darf auch die edle Weihnachtsschokolade sein, die Chips oder dieses Trüffelöl, das einen normalen Salat in eine Delikatesse verwandelt. Einkaufen und Essen als Fest zu zelebrieren tut gut. Und naschen auch.
- Keine Verpflichtungen. Die Nachbarin erwartet, dass du zu ihrem Umtrunk kommst? Die Tante einen Anruf und für den Schwiegervater ist noch ein Geschenk zu besorgen? Nö. Das alles kann durchaus warten oder ausfallen. Ohne Schuldgefühle.
- Streiche die Wortkombinationen ‚Ich muss‘ und ‚ich soll‘ aus deinem Wortschatz. Fällt ganz schön schwer? Dann ist es aber auch wirklich nötig. Denn wer sich immer verpflichtet fühlt, tappt viel zu schnell in die Schuldfalle. Und die soll ja nicht mehr zuschnappen.
Einen schönen Winter wünscht euch
eure Stefanie